Was alles in einer Pressekonferenz von Putin enthalten sein kann…
In Mexiko habe Russland auch seine Interessen. Lukoil, ein russischer Mineralöl-Gigant, will vier Projekte im Golf von Mexiko realisieren, drei zusammen mit Franzosen und ein Projekt im Alleingang.
Mit Gruß an die Mexikaner, die Franzosen, die USA und alle, die glauben, dass Russland Südamerika an die USA abtritt. Nicht mal Mittelamerika überlässt Putin den USA.
Bezüglich des letzten nordkoreanischen Raketentests habe Putin sowohl mit Japans Premierminister als auch mit Südkoreas Präsident bereits telefoniert. Details würden am Folgetag persönlich besprochen werden, wenn die Staatsführer Japans und Südkoreas Putin in Russland besuchen.
Eine erste Beruhigungspille am Telefon und die Besprechung sensibler Details dann persönlich. Japan und Südkorea, ehemals fest an die Schutzmacht USA gekettete Vasallen, suchen Schutz bei Russland. Wir sind live dabei beim Wechsel der Schutzmacht.
Die Frage nach der Lösung des Konflikts rund um Nordkorea sei am einfachsten zu beantworten, so Putin. Militärisches Säbelrasseln ist eine Sackgasse. Verhandlungen mit Einbeziehung aller beteiligten Parteien sind der einzige Weg. Putin zählt Nordkoreas militärische Möglichkeiten auf, auch die der Artillerie mit Reichweite bis 60 km und ohne jegliche Möglichkeit der Abwehrmöglichkeit.
Ein Wink an Südkorea: die USA können euch selbst beim besten Willen wegen der technischen Unmöglichkeit nicht vor Nordkorea schützen.
Neue Sanktionen gegen Nordkorea werde Russland nicht unterstützen, egal wie viel die USA darum betteln.
Bezüglich der Durchsuchung und Schließung russischer Konsulate in den USA sagt Putin folgendes: Man habe sich mit den USA bereits darauf geeinigt, dass beide Länder die gleiche Anzahl Diplomaten im jeweils anderen Land haben sollen. Deshalb ziehen die USA einen Großteil ihres diplomatischen Personals aus Russland ab. Allerdings… unter den 455 russischen Diplomaten in den USA arbeiten 155 für die UN – die könne man strenggenommen rausrechnen. Daher behalte sich Russland das Recht vor, die Anzahl der US-Diplomaten in Russland entsprechend zu kürzen.
Das heißt, die offiziell zugelassenen Geheimdienstmitarbeiter der USA in Russland können noch einmal um ein Drittel reduziert werden. Wann immer Putin das für nötig erachtet.
Gegen UN-Friedenstruppen in der Ukraine hat Putin nichts einzuwenden. Er begrüßt diesen Vorschlag sogar. Es gibt nur drei klitzekleine Bedingungen:
- Die UN-Truppen sind nur dafür da, die Sicherheit der OSZE-Mitarbeiter zu gewährleisten.
- Die UN-Truppen befinden sich ausschließlich an der Kontaktlinie von Ukraine und LDVR, und nirgendwo sonst. Also auf einem schmalen Streifen.
- Die UN-Truppen dürfen erst ran, nachdem sich Kiew und LDVR an einen Tisch gesetzt haben und den Abzug der schweren Kriegstechnik von der Front vollzogen haben.
Bezüglich möglicher Waffenlieferungen der USA an die Ukraine beginnt Putin damit, dass das eine souveräne Entscheidung eines souveränen Landes ist und Russland darauf keinen Einfluss nehmen kann und keinen Einfluss nehmen will. Aaaaber die selbsternannten Republiken verfügen über viele Waffen, “unter anderem” (!) von der Gegenseite erbeuteten, und sie könnten auf den Gedanken kommen, einen Teil ihrer Waffen in Konfliktzonen zu schicken, die empfindlich für diejenigen sind, die ihnen Probleme bereiten.
Riechen Sie die Drohung? Vermutlich, Putin versteckt sie nicht. Gegen wen richtet sie sich? Vordergründig gegen die USA, denn formal wären die USA “diejenigen, die ihnen Probleme bereiten”. Aber die USA gibt es nicht. Es ist die Globalistenfraktion, die gern das Blutvergießen in der Ukraine verstärken würde. Und wo sind die Globalisten empfindlich, geographisch gesehen? Rund um Israel zum Beispiel. Waffenlieferungen an Hamas und Hisbollah würden empfindliche Stellen treffen. Und wären realistisch, da es praktisch eine direkte Seeverbindung über das Schwarze Meer und das Mittelmeer gibt.
Während dieser Beitrag in Arbeit war, fand das Treffen zwischen Putin und Südkoreas Präsident Moon Jae-in statt. Dazu hieß es von Putin unter anderem:
Ich möchte anmerken, dass Russland weiterhin bereit ist, dreiseitige Projekte mit Beteiligung der Demokratischen Volksrepublik Korea zu realisieren. Es könnte sich dabei um russische Gaslieferungen durch Pipelines nach Korea handeln, um die Integration von Stromnetzen und von Zugnetzen Russlands, der Republik Koreas und Nordkoreas. Die Realisierung dieser Initiativen wird nicht nur wirtschaftliche Vorteile verschaffen, sondern auch der Festigung von Vertrauen und Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel dienlich sein.
Dreiseitige Projekte. Russland, Nordkorea, Südkorea. Infrastrukturelle und wirtschaftliche Integration. Stärkung von Vertrauen. Putin hat klargemacht, in welche Richtung sich der derzeitige Konflikt entwickeln soll.
So viel zu den Aussichten Nordkoreas und zu den Beziehungen auf der Koreanischen Halbinsel.
Putin hat sich auch noch mal zu Nordkoreas Raketentests geäußert. Die seien ganz ganz böse und Russland verurteile sie ganz ganz scharf, aaaber man kann und muss darauf einzig und allein diplomatisch reagieren. Nordkorea mit Druck und Sanktionen in die Enge zu treiben sei keine Option.
Den Worten nach verurteilt Putin den bösen Bub, den Taten nach zwingt er die Beteiligten dazu, sich mit dem Bub zu versöhnen, sich mit ihm wirtschaftlich zu integrieren.
Moon Jae-in hat Nordkoreas Raketentests auch verurteilt, danach aber auch von der Stärkung des Friedens und der Verbesserung der Beziehungen auf der Nordkoreanischen Halbinsel gesprochen. Und Südkorea werde seinen Beitrag leisten, um die dreiseitigen Projekte möglich zu machen. Man ist sich einig. Südkoreas Präsident wiederholte in eigenen Worten all das, was Putin vorgegeben hatte.
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