Trump (t)rollt die Medien

Zuerst lässt Trump über seinen Außenminister an die Presse ausrichten, dass er aus Putin 40 Minuten lang Beweise für die russische Einmischung rausprügelte. Und jetzt meldet sich sein Sohn zu Wort und veröffentlicht eigene Emails zur Affäre.

So langsam könnte sich der Verdacht einschleichen, dass Trump diese Affäre am meisten braucht und die Medien, die so hysterisch darauf anbeißen, von Trump gekonnt ausgenutzt werden.

Was Trump Junior da veröffentlicht und auch was sonst so an Beschuldigungen und “Beweisen” durch die Presse gejagt wird, hat vor einem Gericht den Wert von einem Haufen Hundekacke. Dass daraus ein Amtsenthebungsverfahren entstehen könnte, glauben nur Zombies oder sehr verzweifelte Globalisten. Indem Trump die angebliche russische Einmischung bewusst als Dauerthema aufrechterhält, lenkt er mindestens die Medien davon ab, sich mit wichtigeren Dingen zu beschäftigen. Und wie gestern schon berichtet, ist Ablenkung an sich schon sehr wichtig in der jetzigen Phase, denn es gilt das Theater aufrecht zu erhalten. Niemand soll einen Atemzug Zeit haben, sich Gedanken darüber zu machen, was wirklich vor sich geht und wie wenig die Wirklichkeit mit dem Theater gemein hat.

Aber bei der Lektüre des oben verlinkten SPON-Artikels könnte einen zusätzlich de Verdacht beschleichen, dass es dabei um noch mehr geht… Das Treffen von Trump Junior und der russischen Kontaktperson wurde vom britischen Publizisten Rob Goldstone (Goldstein) initiiert. Trump Junior sagt, dass die Kontaktperson nichts über Clinton zu berichten wusste und die Kontaktperson sagt, dass sie auch nicht wegen Clinton zum Treffen gegangen ist.

In dieser Geschichte sehen wir eine jüdische Hand, die eine Verbindung zwischen Trump und dem Kreml vorsorglich zu konstruieren versuchte. Ich hätte es nicht erwähnt, wenn sich in letzter Zeit nicht eine kräftige Schlinge um den Hals von Israel und gewisser jüdischer Eliten legen würde. Gewisse Kreise und Personen werden seit einem Jahr mit unangenehmen Botschaften überschüttet, hier haben wir noch eine.

Trump hat sich mit Putin abgesprochen und geht in die Offensive. Zum Auftakt gibt es Medien-Trolling und die Aufdeckung eines britisch-jüdischen Agenten.

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Der Wahnsinn hält Einzug

Lustige Dinge geschehen. Am Montag, dem 26. Juni, warnte das Weiße Haus Assad, von seinem angeblich geplanten Giftgasangriff abzusehen. Am Mittwoch verkündete US-Verteidigungsminister Mattis, dass die Drohung der USA gen Assad, ihn erneut hart zu bestrafen, gewirkt hat und Assad tatsächlich vom Giftgasangriff abgerückt ist.

Heute stelle ich mich vor die Kameras und verkünde, dass Herr Mustermann aus Musterstadt einen großen Terroranschlag plant, dass ich darüber bescheid weiss und dass ich Herrn Mustermann schön auspeitschen werde, wenn er sein böses Vorhaben umsetzen sollte. Zwei Tage später stelle ich mich vor die Kameras und verkünde, dass Herr Mustermann aus Musterstadt meine Drohung ernst genommen hat und der geplante Terroranschlag damit verhindert worden ist.

Ich bin ein toller Hecht, nicht wahr? Ich bin so mächtig, dass allein meine Drohungen die Bösewichte davon abhalten, ihre bösen Absichten umzusetzen. Seht meine Macht und meine Stärke! Meine Macht ist bewiesen worden, eindeutig.

Großartig.

Und nach dem G20-Treffen weiß die New York Times zu berichten:

Secretary of State Rex W. Tillerson, the only high-level American official allowed in the room with the president, had urged his boss to hit Mr. Putin hard on the issue — but told an associate he was still stunned that Mr. Trump would begin the meeting, unceremoniously, by saying to the Russian leader, “I’m going to get this out of the way: Did you do this?”

(….)

But a senior White House official briefed on the interaction by Mr. Tillerson said Mr. Trump had pressed Mr. Putin on the issue for about 40 minutes during the meeting, which lasted more than two hours. At times, the exchange became heated, the aide said, with Mr. Putin loudly demanding proof from a president who has himself repeatedly cast doubt on United States intelligence agencies for declaring that Russia tried to swing the election to Mr. Trump.

US-Außenminister Tillerson, der als einziger hochrangiger US-Offizieller beim Treffen von Trump und Putin dabei sein durfte, drängte also Trump dazu, Putin mit der Frage über die Manipulation der US-Wahlen zu konfrontieren. Aber dann sei Tillerson sogar überrascht gewesen, wie unverblümt Trump das Treffen mit der direkten Frage eröffnete: “Haben Sie es gemacht?”

Und über einen anonymen Mitarbeiter des Weißen Hauses hat Tillerson der New York Times gesteckt, dass Trump Putin 40 Minuten lang (!) über die russischen Manipulationen auspresste (!) und Putin sich laut rechtfertigen musste.

Die New York Times berichtet nicht, welches Interesse Trump daran haben sollte, handfeste Beweise für sein eigenes Amtsenthebungsverfahren aus Putin rausprügeln zu wollen…

Der Kater bepinkelt sich vor Lachen darüber. Und der Kater hat allen Grund dafür. Sein Theoriegebilde erklärt den ganzen Wahnsinn. Mit ist keine andere Quelle bekannt, die den offensichtlichen Schwachsinn, der sich in den USA abspielt, konsistent erklären würde. Beim Kater macht es Sinn, und zwar nicht nur nachträglich zurechtgelegt, sondern alles im Voraus prognostiziert.

Großes Theater wurde vom Kater angekündigt und großes Theater erleben wir. Es wird den Niedergang der USA begleiten und daraus eine Legende basteln, die im Voraus abgesprochen wurde. Inzwischen ist klar, welche Legende es ist: Die USA sind so mächtig wie eh und je und werden sogar noch stärker werden. Diese Legende wird gestrickt bei gleichzeitiger realer Ohnmacht der USA. In Syrien wurde großes Tomahawk-Schauspiel veranstaltet, welches das Bild eines starken, aggressiven Hegemons ausstrahlte, während die Russland-Koalition gleichzeitig Syrien unaufhaltsam zurückerobert. Rund um Nordkorea wurde eine Krise entfacht, bei der es schien, dass Trump einen Entwaffnungsschlag führen wird. In der Realität war es ein reiner Bluff, die US-Flotte schipperte ganz woanders durch die Ozeane und Nordkorea testet unbeeindruckt jeden Monat immer mächtigere Raketen, die inzwischen unzweifelhaft als Interkontinentalraketen einzustufen sind. In Syrien feiert Trump weiter virtuelle Siege, für die er nicht mehr braucht, als Medien, die bereit sind, die Stellungnahmen von Trumps Pressesprechern zu publizieren. In Europa staucht Trump die NATO-Vasallen zurecht, während diese offen dabei sind, eine eigene Armee als Alternative zur NATO aufzubauen. Beim ersten Treffen mit Putin dem Allmächtigen packt Trump diesen am Schlawittchen und schüttelt ihn 40 Minuten durch, um Beweise gegen sich selbst zu sammeln.

Überall sehen wir ins Groteske überzeichnete US-Potenz, die ausschließlich mit heißer Luft betrieben wird. Überbordernde US-Potenz ist das Szenario des Theaters, welches den Abstieg der USA begleiten soll und bis jetzt verlässlich begleitet. Trump vollführt allerlei hektische und aggresive Bewegungen, die einen übersehen lassen sollen, dass in Wirklichkeit absolut nichts dahinter ist. Außer dem gnadenlosen Abstieg der USA und der Neuaufteilung der Welt.

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Die Verzweiflung der Globalisten

Javier Solana war NATO-Generalsekretär und anschließend Hoher Vertreter für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU.

Aufgrund seiner weitreichenden Kompetenzen in außen- und verteidigungstechnischen Fragen der EU wurde Solana häufig als deren „Außenminister“ bezeichnet.

(….)

Während seiner Amtszeit baute Solana das Amt des NATO-Generalsekretärs um zahlreiche Befugnisse aus, die über die Weitergabe von Anweisungen der Mitgliedsstaaten an die militärischen Komponenten weit hinausgingen. Dies betraf insbesondere militärische Entscheidungen bezüglich des Jugoslawien-Konfliktes. Am 30. Januar 1999 übertrug man ihm Alleinentscheidungsbefugnisse über alle weiteren militärischen Entscheidungen der Balkaneinsätze der NATO. Der Befehl zum Beginn der Luftangriffe gegen jugoslawische Ziele wurde am 23. März 1999, ohne dass ein UN-Mandat vorgelegen hatte, von Solana erteilt. Am 24. März begann der Krieg.

Solana war während seiner Amtszeit als NATO-Generalsekretär auch Vorsitzender des Atlantic Council.

Solana ist ein Transatlantiker, der engstens mit der NATO und den transatlantischen Eliten vernetzt ist. Im völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien hat er eine nicht ganz unwichtige Rolle gespielt.

Solana bei Project Syndicate im Juni 2017:

At this time of uncertainty and disharmony, the EU is in a position to assume a leading role. Emmanuel Macron’s victory in the French presidential election should encourage defenders of a liberal order, which, despite its deficiencies, still represents the most attractive and flexible paradigm for international relations.

A united EU can also help catalyze reforms that might reinvigorate ailing multilateral institutions, injecting them with new momentum. If we reach out to emerging countries, it is not too late to construct a truly global order. Unlike after 1989, however, this time we must not leave the job unfinished.

Übersetzung:

In dieser Zeit der Unsicherheit und Disharmonie ist die EU in der Position, eine Führungsrolle anzunehmen. Der Sieg von Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen sollte die Vertreter der liberalen Weltordnung ermutigen, die trotz aller Defizite immer noch das attraktivste und flexibelste Paradigma für internationale Beziehungen darstellt.

Eine einige EU kann weiterhin helfen, Reformen anzustoßen, die die notleidenden multilateralen Institutionen neu beleben und ihnen einen neuen Schub verleihen. Wenn wir bis zu den Schwellenländern ausgreifen können, ist es nicht zu spät, eine echte globale Ordnung zu konstruieren. Und im Gegensatz zur Zeit nach 1989, dürfen wir den Job diesmal nicht unvollendet lassen.

Auf ihren eigenen Plattformen gestehen die Globalisten ein, dass die USA sich aus dem Projekt der liberalen Weltordnung verabschiedet haben. Den internationalen Instituten dieser Weltordnung (IWF, Weltbank u.a.) wird Siechtum bescheinigt. Und der größte Hoffnungsträger der Globalisten ist… die EU. Project Syndicate ist keine Satirezeitschrift und Solana ist kein Satiriker. Das ist ihr Ernst.

Als die USA als Sieger des Kalten Krieges zwei Jahrzehntelang unangefochtener Hegemon waren und sich alle Welt an ihnen orientierte, war es nicht gelungen, die vom Hegemon mit allen Mitteln durchgesetzte liberale Weltordnung einzutüten. Es haben sich Gegner dieser globalistischen Ordnung gefunden und organisiert und den Hegemon 2016 endgültig vom Thron gestoßen. Der liberalen Weltordnung, von der Solana noch immer träumt, stehen also diejenigen gegenüber, die den Hegemon mit seinen Vasallen besiegen konnten, und jetzt zusätzlich die USA selbst. Und die EU als Vasall soll es jetzt richten.

Die EU, die vor zwei Jahren fast ungeordnet zerbrochen wäre. Die EU, aus der sich mit Großbritanien einer der wichtigsten Mitglieder verabschiedet. Die EU, die nicht einmal eine Armee hat. Die EU, deren angeblicher neuer Hoffnungsträger Macron aus dem Hause Rothschild ist, der aus dem Nichts aufgetaucht und mit einer aus dem Nichts aufgetauchten neuen PR-Partei französischer Präsident geworden ist. Das politische System Frankreichs wird damit wild durchgeschüttelt.

Die siechende, taumelnde, angezählte EU, soll gegen den Widerstand von Russland, China, USA und vielen anderen die Globalisten retten! Das ist der Globalisten größter Trumpf. Das Ausmaß ihrer Verzweiflung ist nicht schwer auszurechnen. Und die Zukunft der globalistischen Weltordnung auch nicht.

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Die wollen doch selber weg!

Die Ermittler haben herausgefunden, dass Amri, der mit einem LKW Menschen am Berliner Weihnachtsmarkt überfahren hat, es getan hat, weil er nicht aus Deutschland rauskam.

Sehr hübsch. Wie im Bilderbuch. Der Fall Amri stinkt zum Himmel, von Anfang an, aber er ist grandios inszeniert für die Zombies. Amri musste natürlich sterben, damit er der Inszenierung nicht im Weg steht.

Die Medien erklären den Zombies, dass Amri wegen seiner Drogendelikte Angst vor der Polizeigewalt hatte und aus Deutschland weg wollte – seinetwegen auch zurück nach Tunesien. Aber, aber… Deutschland durfte ihn leider nicht rauslassen, weil er ein behördlich bekannter (!) “islamistischer Gefährder” war und ein Stück Papier gefehlt hat, um ihn nach Tunesien ziehen zu lassen – was er sogar selbst wollte. Und da dachte sich Amri, dass er, wenn er nicht aus Deutschland ausreisen darf, dann aufhört Pornos zu schauen und sich lieber dem IS anschließt und einen Terrorakt verübt.

Wenn Sie nach Logik in der Geschichte suchen, werden Sie fündig, aber nicht in der Geschichte selbst, sondern im Kontext. Diese saudämliche Geschichte (die von Anfang an von den Geheimdiensten saudämlich inszeniert wurde mit einem gefundenen Ausweis…) folgt streng der Logik, die Ausweisung von Flüchtlingen aus Deutschland zu legitimieren. Und es funktioniert. Hören Sie schon die aufgeregten Gespräche an den Stammtischen? “Wir zwingen sie hier zu bleiben, damit sie hier Terroranschläge begehen? Bloß weg mit ihnen!”

So einfach ist es. Und so wenig überraschend. Anfang 2016 waren viele Kommentatoren in diesem Blog der Meinung, dass Deutschland das Flüchtlings-Problem unmöglich wird in den Griff kriegen können. Anderthalb Jahre später haben die Soros-Welcome-Jünger nichts mehr zu melden. Das allgemeine Stimmungsbild wird von der Regierung langsam, aber zielsicher (pünktlich zur Wahl) so gelenkt, dass der Pöbel bald jede Ausweisung feiern wird. Spüren Sie, wie der Handlungsspielraum der Regierung in Flüchtlingsfragen wächst? Bald kann die Regierung jede beliebige Person aus Deutschland rausschaffen und alle Soros-NGOs dieser Welt werden nicht genug Stunk dagegen machen können. Das ist kein Zufall, das ist das Ergebnis von ruhiger, zielgerichteter politischer und geheimdienstlicher Arbeit. Der Fall Amri spielt bei dieser Arbeit eine zentrale Rolle und wird dazu eingesetzt, das gesellschaftliche Meinungsbild zu formen.

Und Merkel wird ausgerechnet mit dem Flüchtlingsthema den Wahlkampf bestreiten und gewinnen. Sie hat sich alles in Ruhe zurechtgelegt, während panische Zombies schon ihren Untergang gefeiert haben.

Die neuerliche “Wir sind alle Homo”-Welle, die von der Homo-Presse durch das Land gejagt wird und in einem orgasmisch gefeierten Gesetzesbeschluss zur Ehe für alle gegipfelt ist, ist genauso von Merkel inszeniert. Grüne, SPD und alle anderen Homos haben damit ein Wahlkampfthema verloren. Und freuen sich dabei noch, dass sie Merkel “besiegt” haben. Herzlichen Glückwunsch, Banausen.

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Böse Sanktionen, gute Sanktionen

Am 22. November 2016 hat Putin an einer Sitzung der “Gesamtrussischen Volksfront” teilgenommen. Die “Gesamtrussische Volksfront” ist ein von Putin initiierter Zusammenschluss unterschiedlicher gesellschaftlicher und politischer Bewegungen, der das tut, was westliche NGOs nur behaupten – das Leben der russischen Bürger in Russland zu verbessern. Die regelmäßige aktive Teilnahme bei dieser Bewegung ist für Putin einer von mehreren Kanälen, um die Stimmungen und Probleme an der Bevölkerungsbasis direkt (ohne zusätzliche Vermittler) wahrzunehmen.

Bei diesem Treffen im November 2016 hat es folgenden Dialog gegeben:

Gofmann: Guten Tag an alle. Ich bin Viktor Gofmann aus Kaliningad, unserer westlichsten Stadt. Wir haben natürlich auch eine Frage, unsere gesamte Delegation ist hier versammelt.

Ich bin Mitglied im Direktorium eines der größten landwirtschaftlichen Unternehmen in der Region Kaliningrad, (….)

Ich habe eine Frage von allen unseren Unternehmern. Wir haben uns gut eingerichtet, arbeiten recht bequem und sehr gut. Aber was ist die Perspektive, Wladimir Wladimirowitsch?

Herr Richter [ein Deutscher, der eine Wurstfabrik in Kaliningrad betreibt] sagt mir: ‘Grüße ihn von mir, wenn es geht. Und auf keinen Fall die Sanktionen aussetzen. Auf keinen Fall, insbesondere in der Region Kaliningrad’. [Applaus] Wir sind sehr davon abhängig, Wladimir Wladimirowitsch. Und wir würden gerne… Weil wir planen, in diesem Jahr unseren Viehbestand um Eintausend zu erhöhen. Das sind große Risiken, große Investitionen, die Investitionen belaufen sich bereits auf Milliarden [Rubel]. Deshalb hätten wir gern Sicherheit.

Putin: Grüßen Sie Herrn Richter von mir.

Interessante Situation. Herr Richter ist aus Deutschland zu uns gekommen und tritt dafür ein, dass wir unsere Gegenmaßnahmen möglichst lange aufrecht erhalten – das sind keine Sanktionen – dass sind Gegenmaßnahmen zum Schutz unseres Binnenmarktes. Warum passiert das? Verständlich, er hat offenbar sein Geld in diese Produktion investiert, das ist alles, er ist daran interessiert, dass wir die dominierende Position auf unserem Binnenmarkt erhalten.

In diesem Zusammenhang möchte ich folgendes sagen. Wir haben das wirklich bewusst gemacht und haben dabei im Grunde genommen die, sagen wir es offen, nicht weitsichtigen Entscheidungen ausgenutzt, die gegen uns von Seiten unserer sogenannten Partner getroffen wurden, als die Sanktionen gegen uns eingeführt wurden, und wir haben das ausgenutzt und im Gegenzug die Einfuhr von landwirtschaftlichen Produkten in unseren Markt begrenzt, und haben damit Bedingungen für landwirtschaftliche Produktion in unserem eigenen Land geschaffen. Und natürlich sind alle landwirtschaftlichen Produzenten in unserem Land daran interessiert, dass diese Situation möglichst lange unverändert bleibt.

Und jetzt spreche ich eine unerwartete, in Ihren Augen vielleicht sogar kriminelle, Sache an: Aber der Konsument ist daran interessiert, qualitativ hochwertige Ware zum günstigsten Preis zu bekommen. Und deshalb müssen wir Konkurrenzbedingungen schaffen. [Applaus, auch von Gofmann] Und wir haben viel mehr Konsumenten als Produzenten. Sehen Sie, Sie sind mit mir einverstanden, das freut mich sehr. Aber ich verstehe Sie auch und kann Ihnen im Geheimen verraten: Wir werden es so lange wie möglich hinauszögern. [Lachen und Applaus im Saal]

Den kompletten Dialog kann man sich hier als Video anschauen oder in der obigen Verlinkung durchlesen.

2014 hat das Sanktionstheater begonnen, 2016 trug es bereits erste Früchte für die russische Wirtschaft. So sehr, dass die Produzenten in Russland flehentlich darum bitten, die russischen Gegenmaßnahmen/Gegensanktionen aufrecht zu erhalten. Putin warnt die Produzenten davor, sich auf dieser Hilfe auszuruhen und mahnt, die russischen Sanktionen als Starthilfe für eine effektive Produktion zu nutzen, die in absehbarer Zeit ohne Hilfe konkurrenzfähig sein muss. Putin verspricht aber auch, die Sanktionen als Hilfsmittel noch eine Zeitlang aufrecht zu erhalten.

Das war November 2016.

Dezember 2016: Die EU verlängert die Sanktionen gegen Russland um ein weiteres halbes Jahr.

Juni 2017: Die EU verlängert die Sanktionen gegen Russland um ein weiteres halbes Jahr.

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Das Schweigen der Medien

Während jeder noch so belanglose Scheiß (es höflicher zu umschreiben ist eine unerträgliche Beschönigung) täglich durch die After aller großer Medien über die Menschen ergossen wird, bleiben wichtige Meldungen unerwähnt. Es folgt ein Beispiel.

Am 13. Juni gab die Europäische Zentralbank in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie Währungsreserven in Höhe von 500 Millionen Euro umgeschichtet hat. Vom US-Dollar zum chinesischen Renminbi. Reuters als eine der führenden Presseagenturen hat berichtet (englisch, deutsch). Jedes Stück Scheiße, was Reuters über russische Hacker oder weiße Helme in Syrien oder Trumps angebliche Ausrutscher schreibt, wird von deutschen Medien mit Jubelschrei verbreitet und vervielfältigt. Aber die Meldung über die Umschichtung der Währungsreserven… nicht. Sucht man in Google nach “EZB schichtet Währungsreserven in Renminbi um”, was die Reuters-Schlagzeile ist, findet man bis auf den heutigen Tag keine Meldung in den großen Medien. Bild, SPON, Zeit, FAZ, Süddeutsche – alle finden es nicht erwähnenswert. Dabei war es der FAZ noch vor zwei Monaten berichtenswert, dass der Renminbi als Währungsreserve seine Probleme hat.

Die Umschichtung der EZB ist der Höhe nach nicht spektakulär. Aber sie ist in höchstem Maße symbolisch für die Verschiebung der Kräfteverhältnisse, für die transatlantischen Zerwürfnisse und für die Flucht der EU gen Asien. Die Umschichtung der EZB ist ein Marker für den Wandel der Weltordnung. Offenbar ist das nichts, was die Zombies in Deutschland zu interessieren hat.

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In der Kürze liegt die Würze (15) – Propaganda-Paradoxon

(…) es gibt ein bekanntes Propaganda-Paradoxon – der Feind ist gleichzeitig viel zu schwach, aber auch äußerst gefährlich, “Putins verrostete Panzer setzen bald zur Welteroberung an”. Diese Propaganda löst die Aufgabe des Hineinziehens in den Konflikt mit zwei Botschaften: “der Feind ist schwach, wir werden gewinnen” und “der Feind greift an, ein Krieg wird sich nicht vermeiden lassen”.

Von jim_garrison, Übersetzung von mir.
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Die zukünftige EU-Armee – vierte Ergebnisse

Wir machen mal wieder etwas, was die Massenmedien im Kampf um die Zombifizierung der Menschen tunlichst unterlassen: Kontext herstellen.

Im Juni 2016 wurde in einem richtungsweisenden Grundsatzpapier eine EU-Armee angekündigt. Seitdem hat es Entwicklungsmarker noch und nöcher gegeben, die teilweise hier im Blog referiert wurden. Jetzt haben wir noch einen Marker. Die EU richtet einen “Verteidigungsfonds” ein. Im ersten Schritt geht es um gemeinsame Forschung. Eine stärkere Zusammenarbeit ist insgesamt das Ziel.

Wir erinnern uns, dass im Grundsatzpapier eine Umgestaltung der EU “Schritt für Schritt” angekündigt wurde. Der “Verteidigungsfonds” ist ein Schritt auf dem Weg zum gemeinsamen Verteidigungshaushalt und einem gemeinsamen Verteidigungsministerium.

Kleines Detail am Rande: Das Grundsatzpapier ist vom Juni 2016, der Auftrag für die Entwicklung des Verteidigungsfonds wurde im Dezember 2016 erteilt. Im Juni 2017 erleben wir seine öffentliche Vorstellung. Die EU-Bürokratie arbeitet in diesem Fall im Halbjahreszyklus. Ein halbes Jahr dauerte es jeweils von der Grundsatzentscheidung bis zur Ausformulierung konkreter Vorhaben bis zur Ausarbeitung konkreter Pläne für das Vorhaben. Interessant. “Bereits in diesem Jahr” sollen erste Forschungsprojekte aus dem Fonds finanziert werden – wir vermuten messerscharf den Dezember 2017.

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Katar zum Sündenbock bestimmt

Katars Nachbarn, Verbündete und Brüder im Geiste haben Katar zum Sündenbock erklärt und es isoliert. In den deutschen Mainstreammedien habe ich keinen Versuch gesehen, die Hintergründe zu erkunden und das Ereignis in Zusammenhang mit Trumps Besuch in Saudi-Arabien zu bringen. Ein Beispiel für Dekontextualisierung. Ein Ereignis wird aus dem Zusammenhang gerissen und als alleinstehendes Informationshäppchen dargereicht. Der Zombie kapiert nicht, was es damit auf sich hat. Die offizielle Begründung, dass Katar den IS unterstützt, ist trotz der Richtigkeit des Vorwurfs nur ein Vorwand und nicht der Grund. Als ob Katars IS-Förderung vorher ein Geheimnis war und als ob das zufällig erst jetzt ein Störgrund für die anderen IS-Förderer geworden ist und als ob das überhaupt zum Störgrund für sie geworden ist…

Wir sehen eine Folge von Trumps Deals im Nahen Osten. Er polterte gegen den Iran, aber plötzlich fallen Irans Feinde übereinander her. An den Taten soll man sie erkennen. An den Taten! Womit hat Trump gedroht? Was hat er als Belohnung angeboten? Katar ist zufällig auch die Heimat eines zentralen US-Militärstützpunkts im Nahen Osten. Es kann doch nicht gut für diese US-Basis sein, wenn Katar plötzlich vor aller Welt (vor allem vor der westlichen Welt) als IS-Unterstützer da steht. Wie sollen sich die US-Agenten von der Basis in die Nachbarländer bewegen, wenn plötzlich die Verkehrswege geblockt sind, keine Flüge mehr stattfinden? Und wie sieht das aus, wenn die USA im Kampf gegen den Terror eine riesige Basis im Land eines anerkannten Terrorunterstützers betreiben?

Saudi-Arabien und die anderen Isolierer haben sich auch keinen Gefallen getan. Sie posaunen in die Welt hinaus, dass ein Staat von der arabischen Halbinsel den IS-Terror bezahlt und organisiert. Ein öffentliches Tabu ist damit gebrochen. Saudi-Arabien schaufelt damit sein eigenes Grab, denn der Gedankensprung von Katar zu Saudi-Arabien ist winzig klein und kann jederzeit ausgelöst werden.

Und ich dachte, wir in der EU wären die größten Deppen…

Nachtrag, 07. Juni 2017:

Die Gleichstellung von Katar und Saudi Arabien lässt nicht auf sich warten, z.B. hier oder hier.

Und Donald Trump hilft den Medien nach und liefert per Twitter Kontext:


Quelle.

Trump setzt seine Visite in Saudi Arabien und die Isolierung Katars in direkte Beziehung zueinander. Und er bestätigt öffentlich Katars Verbindung zu Extremismus und Terrorismus. Damit entzieht er natürlich weitere Legitimation für die Zusammenarbeit zwischen USA und Katar. Womit er Katar nun endgültig und maximal unmissverständlich in Russlands Arme treibt. Großartiger Trump, ein echter Baumeister der multipolaren Welt. Unnachahmlich, wie er die imperialen Greifarme der USA eine nach der anderen abhackt. Westpazifik, EU, NATO, Naher Osten, hack, hack, hack… Und er ist noch nicht mal ein halbes Jahr im Amt.

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Bayer-Übernahme von Monsanto

Bayer will Monsanto für 66 Milliarden Dollar schlucken. Derzeit werden die Kartellbehörden geschmiert beackert, bis Ende 2017 will Bayer grünes Licht haben.

Dieser Deal kann sich als schwere Bestrafung von Deutschland entpuppen. Denn in den USA wurde Glyphosat, Monsantos Aushängeschild, als krebserregend eingestuft und ein Gericht befasst sich außerdem mit der Manipulation von wissenschaftlichen Untersuchungen. Ein Beamter der US-Umweltschutzbehörde hat seriöse Studien, die sich mit Glyphosat befassen, “gekillt” und sich in Mails und Telefonaten mit Monsanto damit gebrüstet, dass er dafür eine Medaille verdient habe.

Dass das Zeug von Monsanto gefährlich ist und dass Monsanto alle bekannten dreckigen Tricks benutzt, um das zu verschleiern, ist keine Überraschung. Im oben verlinkten Bericht von Bloomberg kann man sich einen ersten Eindruck von der Palette der Manipulationen machen, hier kann man sich richtig in den Fall und in offizielle Gerichtsdokumente reinwühlen, wenn man mehr will. Wichtig ist, dass das jetzt vor Gericht aufgedeckt wird und damit öffentlich wird. Das hat eine andere Qualität, als wenn Whistleblower oder investigative Journalisten davon berichten. Die beliebte Verschwörungstheoretiker-Keule wirkt nicht gegen ein US-Gericht.

Die US-Behörden haben also Monsanto beschützt, damit es sein Gift in der Welt ungestört verteilen durfte. Aber jetzt lassen die USA die Entblößung von Monsanto zu. Das Gericht bekam den Fall übrigens im Oktober 2016, also kurz vor Trumps Wahlsieg. Und seit 2017 setzt die Wirkung des Gerichtsverfahrens ein und die Presse berichtet unschöne Sachen über Monsanto.

Jemand hat Monsantos Niedergang beschlossen. Monsanto hat davon früh gewusst. Irgendwer hat beschlossen, Monsanto teuer an die Deutschen zu verkaufen. In der heutigen moralisch flexiblen westlichen Gesellschaft sagt man “clever” dazu. Noch mal mächtig am Todgeweihten verdienen und Bayer einen riesigen, faulen Konzern ans Bein binden. An solchen cleveren Späßen kann der übernehmende Konzern auch verrecken. Insbesondere, wenn die US-Politik das so will. In diesem Fall wird noch dezent abgewartet bis zum Abschluss der Übernahme und dann wird die Scheiße erst richtig aufgekocht, vor Gericht und medial. Vielleicht wird auch nur gedroht mit dem Aufkochen der Scheiße, um Deutschland zu Zugeständnissen zu zwingen. Trump kann das gebrauchen. Deutschland und die USA sind im Wirtschaftskrieg, falls es jemand vergessen haben sollte.

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