Wenn Schulz von den Transatlantikern vorgeschoben wird…

Die Transatlantiker sind offenbar in Panik. Sie haben eine Liste von Putins trojanischen Pferden in Europa erstellt, in der auch namhafte deutsche Politiker (u.a. Sigmar Gabriel) vertreten sind. Dazu gibt es Empfehlungen, wie etwa die Blockade von Nord Stream 2. Die supranationale Krake windet sich im Todeskampf.

Im zitierten Artikel schreibt Norbert Häring bezüglich des SPD-Kanzlerkandidaten:

Dass Gabriel, der sich noch erklären muss, ob er Kanzlerkandidat werden will, von diesem sehr einflussreichen Verein so radikal abqualifiziert wird, erklärt potentiell einiges (Ab hier kommen vor allem die Freunde der gepflegten Verschwörungstheorie auf ihre Kosten). Ich hatte mich schon sehr gefragt, warum um Himmels Willen ein Martin Schulz, der die Chance bekommt, Außenminister zu werden, dafür zur Bedingung machen sollte, dass er auch Kanzlerkandidat wir. (…) Ich habe mich auch gefragt, warum er mit solchen Spielchen riskiert, sowohl in Brüssel, als auch in Berlin alle zu verärgern, und am Ende ganz ohne Amt und Unterstützer dazustehen, wenn es schiefgeht. Wenn er allerdings mächtige Unterstützer hat, die ihn unterstützen, wenn er sicherstellen kann, dass die SPD im Wahlkampf nicht auf Schröder macht und zum Stimmenfang den transatlantischen Seniorpartner verleugnet, dann ergibt alles viel mehr Sinn. Dafür muss er Kanzlerkandidat werden.

Dass der Atlantic Council* dem weithin als prinzipienlosen Wendehals eingeschätzten Gabriel trotz seines heldenhaften Einsatzes für Ceta und TTIP gegen die Stimmung in Parteivolk und Bevölkerung nicht traut, wird sehr deutlich. Schulz dagegen ist ein ebenso überzeugter wie verlässlicher Transatlantiker. Im Lichte dieser Veröffentlichung nehme ich Wetten an, dass der SPD-Kanzlerkandidat 2017 Martin Schulz und nicht Sigmar Gabriel heißen wird.

Schulz als Schutzschild gegen prorussischen Wahlkampf der SPD? Interessanter Gedanke. Damit wäre die SPD mal wieder zum Scheitern verurteilt, was so weit ganz normal und natürlich wäre.

Wir legen Norbert Härings Prognose zu den bisherigen Prognosen dazu und warten auf den Frühling.

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