Gedanken über die zukünftige EU-Armee – dritte Ergebnisse

Erste Stellungnahme bezüglich EU-Armee und Libyen:

In Nordafrika ist Libyen der beste Kandidat. Libyen, das von der EU selbst zerstört wurde, ist ein herrliches Territorium, um die neue EU-Armee trainieren zu lassen.

Aktualisierung zu Libyen:

Libyen ist noch zu heiß für die EU. Nicht umsonst habe ich der EU ein ganzes Jahrzehnt Zeit eingeräumt, um die militärische Nase in Libyen reinzustecken. Inzwischen hat es Hinweise gegeben, dass Putin seine Hand nach Libyen ausstreckt. Wenn sich das bestätigt, wird die EU allenfalls von Putins Gnaden in Libyen tätig werden.

Hervorhebung von mir.

Bei Merkels Visite in Sotschi gab es eine Fortsetzung. Putin bei der Begrüßung von Merkel:

(…) Und natürlich werden wir dieses Treffen nutzen, um über die bilateralen Beziehungen zu reden, über die problematischsten Punkte, ich meine die Ukraine, Syrien, vielleicht irgendwelche andere Regionen.

Merkel bei der Begrüßung:

Natürlich werden wir auch internationale Angelegenheiten besprechen: Die Situationen in der Ukraine, Syrien, Libyen.

Hervorhebung von mir. Übersetzungen von mir.

Merkel will um Putins Gnade bitten. Herrlich übrigens, wie Putin den Pass gespielt und Merkel annimmt.

Aber… nach dem Treffen auf der Pressekonferenz war noch kein Doppelpass gespielt worden. Putin sprach vom Austausch über Syrien und Ukraine, erwähnte Libyen aber mit keinem Wort. Dafür Merkel:

Ich hoffe, wir werden dann auch noch die Gelegenheit haben, über Libyen zu sprechen, weil auch dies eine große Herausforderung ist.

Einig sind wir uns im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Hierbei können Deutschland und Russland noch enger zusammenarbeiten. Aber wir als Deutschland leisten in der Anti-IS-Koalition auch unseren Beitrag, um den islamistischen Terrorismus zu bekämpfen. Hierbei sind wir auch mit Russland einer Meinung.

Putin hat sie also in der ersten Gesprächsrunde abblitzen lassen, was Verhandlungen über Libyen angeht. Merkel musste ihr öffentliches Bittgesuch wiederholen und Werbung für das Thema machen. Am Anfang der Pressekonferenz wurde angekündigt, dass die Gespräche anschließend weiter gehen würden.

Ob Merkel doch noch über Libyen sprechen konnte? Vielleicht, aber ihre Verhandlungsposition war stark geschwächt wegen der Tatsache, dass sie zwei mal um das Thema buhlen musste und Putin kein Interesse dafür zeigte.

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