Gelbwesten wurden am 11. Juli prognostiziert

Interessantes am Rande: Der sprechende Kater hat am 11. Juli 2018, wenige Tage vor dem Treffen von Putin und Trump in Helsinki, die Lage beurteilt und dabei auch Frankreich gestreift:

Ich denke, es werden im Allgemeinen Schritte zum Einschnüren Macrons vereinbart werden. Leichtes Einschnüren, denn beide Seiten haben ein Motiv. Die USA versuchten die Gunst der Stunde zu nutzen und die EU auch mit Macron zu destabilisieren [gemeint ist unter anderem Trumps Angebot eines bilateralen Abkommens], aber Macron hat sich nicht darauf eingelassen. So wird ein anderer Versuch unternommen werden, möglicherweise mit einer Bestrafung. Da die Koalitionspartner im Nahen Osten alle in der Scheiße sind, wird Trump es nicht erlauben, dass Macron auch nur einen Tropfen der winzigen Vorteile abbekommt, die zu einem unglaublichen Preis errungen wurden, und der Preis ist am Ende die Niederlage der globalen westlichen Koalition. Trump will jetzt auf keinen Fall zulassen, dass Macron gute Beziehungen zu Putin aufbaut und darauf aufbauend auch nur den geringsten Einfluss im Nahen Osten gewinnt. Denn die Kosten der USA für die dortige Schande waren um Größen höher. Putin seinerseits hat keinen Grund, diese Labertasche zu decken, denn Lächeln und Komplimente zählen derzeit nichts. Zwei Jahre zuvor hätten sie zumindest ein bisschen Wert gehabt, aber jetzt sind sie sinnlos. Deswegen wird Putin gemütlich zuschauen, wie Trump Macron erdrücken wird. Putin wird nichts zur Unterstützung Macrons unternehmen, er wird bestenfalls lächeln und Komplimente verteilen, nach dem Motto: du bist wunderbar und deine Frau ist schick und wir lieben Paris sehr.

Macron muss bis zu einem Zustand geführt werden, in dem er sich wirklich für jemanden entscheiden und dahin fliehen muss [gemeint sind USA und Russland und Macrons Wahl, wem er sich als höriger Vasall unterwirft], oder bis zum Zustand Null, in dem Macron außer Lächeln nichts mehr tun und nichts mehr bekommen kann. Das ist eine für beide Seiten durchaus annehmbare Position bezüglich Macron. Wie das im Detail geschehen wird, wird vermutlich gar nicht ausdiskutiert werden, denn die Figur ist im Moment nicht groß genug dafür. Das Gespräch über Macron kann überhaupt sehr kurz sein. Es könnte ungefähr so gehen: “Wladimir, ich muss diesen dreisten Welpen zurecht weisen, ich hoffe, du wirst mich dabei nicht stören?” – “Nein Donald, Macron ist derzeit nicht von Interesse für uns, mach dir keine Sorgen”. So ungefähr könnte das besprochen werden. Macron hat uns nichts Gutes getan und das ist Grund genug, um am Ufer des Flusses zu sitzen und teilnahmslos zu beobachten, insbesondere, da Trump für diese Teilnahmslosigkeit bezahlen wird – nach der Logik des Genres mit erwiderter Teilnahmslosigkeit in einer anderen, für uns wichtigen Sache.

Übersetzung von mir. Ohne weitere Kommentare. Jeder kann selbst schauen, was passiert, wie sich Trump äußert, wie sich Putin äußert.

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