Griechenlands Bankrott – es geht nicht mehr um das ob, sondern um die Schuldfrage

Bei Verhandlungen spielt man sich gegenseitig den Ball zu. Die eine Seite macht einen Vorschlag, darauf muss die andere Seite reagieren. Die gibt einen Gegenvorschlag ab. So geht es hin und her.

So geht es auch in der Griechenland-Frage hin und her. Die letzten Züge des Ping-Pong:

  • Die EU macht Griechenland das aller-aller-aller-letzte Angebot, das angeblich so gut ist, dass man es nicht ablehnen kann. Griechenland ist am Zug.
  • Tsipras kündigt ein Referendum am 5. Juli an, bei dem das Volk entscheiden soll. Entscheidend ist das Datum, denn die Entscheidung zur Verlängerung des Programms muss vorher fallen. Verlängert die EU das Schrecken-ohne-Ende Programm, zeigt sie Schwäche. Verlängert sie das Programm nicht, steht sie als Täter da, denn der Ball liegt bei ihr und ihr Handeln entscheidet. Die EU ist am Zug.
  • Die EU kündigt an, das griechische Programm nicht zu verlängern. Das bedeutet den griechischen Bankrott. Das bedeutet, dass die EU der Schuldige dafür ist, denn der Bankrott wurde in ihrem Zug beschlossen.

Gut gemacht von Tsipras. Dass er einen Plan B in der Tasche hat, merke man schon die letzten Wochen überdeutlich. Sonst hätte er sich nicht erlauben können, große Geschäfte mit Russland abzuschließen und gleichzeitig eine harte Verhandlungsposition gegen die EU einzunehmen.

Schauen wir, wie der Plan B der EU aussieht.

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Ein Kommentar zu “Griechenlands Bankrott – es geht nicht mehr um das ob, sondern um die Schuldfrage
  1. Ich habe für die Balli Balli Spielerei beider Seiten auf Kosten der Menschen kein Verständnis. Nur Psychopaten müssen sich immer beweisen. Weise, erfahrene Menschen suchen den Ausgleich/Vergleich.