Putsch in der Türkei 2016 – Version des Katers

Im Sommer vor zwei Jahren hat es in der Türkei den Militärputsch gegen Erdogan gegeben. Ich habe damals wenig darüber geschrieben, da ich mir keinen klaren Reim darauf machen konnte. Der Putsch wirkte real, erschien auf keinen Fall eine totale Inszenierung zu sein. Andererseits ging Erdogan ziemlich trocken aus diesem Sturm hervor und wusste gut davon zu profitieren. Für mich sah es nach einem Spiel mit doppeltem Boden aus – ein echter Putschversuch, von dem das Opfer jedoch früh genug wusste und auf das es sich vorbereitete, um es zu eigenen Gunsten zu nutzen. Und wenn man der Behauptung Glauben schenkt, dass Erdogan im Zuge der anschließenden Säuberungen das stärkste Gladio-Standbein der NATO pulverisiert hat, dann muss man annehmen, dass sich nicht nur Erdogan vorbereitet hat, sondern auch ein paar höhere Kräfte.

An dieser Stelle möchte ich eine Quasi-Übersetzung des Katers anbieten, wie üblich gekürzt um seine Spielereien und sprachlichen Stilblüten, aber sinngetreu. Es handelt sich um eine Darstellung des Putsches im großen geopolitischen Kontext:

Also… 2012 bittet Erdogan seine treuen NATO-Partner darum, der Türkei die übermächtigen Patriot Luftabwehrsysteme zu geben. Gegen wen? Sie werden es nicht erraten – gegen den IS, denn damals schon war allseits bekannt, dass der IS die größte Bedrohung der Menschheit ist und dass die gesamte NATO damals schon seit Jahren vergeblich gegen die IS-Übermacht ankämpfte. Sie wissen schon.

2013 dann bekam Erdogan Patriot-Systeme. Die Amis und die Deutschen haben diesen Schrott in die Türkei geschleift, mitsamt den eigenen Offizieren, um Erdogan gegen den IS zu schützen. Äh, was glauben Sie, vor welchem IS wollte sich Erdogan schützen, wenn man bedenkt, dass der IS keinerlei Flugzeuge hat? Und warum hat Erdogan die USA und Deutschland und die Niederlande angefragt? Überlegen Sie mal, wir kommen später darauf zurück.

Also, noch in 2007-08 erlangte die Türkei die Information darüber, dass der Westen, u.a. in Gestalt der türkischen NATO-Partner, die Türkei in mehrere Staaten aufteilen wollte. Die Amis haben den Türken natürlich gesagt, dass das alles gelogen ist. Weiter… bis zur Türkei mussten eine Reihe anderer Staaten zerstört werden und die Kette der Ereignisse zeigte Erdogan (und Erdogan ist nicht dumm), dass leider doch alles nach diesem Plan läuft, den er schon kannte und über den er auch schon ein paar Einzelheiten von Putin zugesteckt bekam. Putin wusste, dass Erdogan wichtig und nützlich sein wird und hat deshalb beschlossen, das dreckige Spiel der Globalisten gegen die Globalisten selbst zu wenden.

Weiter… Putin und Erdogan haben sich über die Gasleitung geeinigt. Erdogan unterstützte die Amis, die Deutschen, die Holländer und andere NATO-Staaten, lächelte freundlich. Putin wusste, was kommen sollte, Erdogan wusste es von Putin und Erdogan hat mit einfachen Zügen begonnen, die NATO-Partner zu testen und die Türkei vor der Aufteilung abzusichern (Staat Kurdistan auf dem Gebiet der Türkei, Syriens und Iraks, der Rest des türkischen Territoriums sollte in Krieg versinken und unter die volle Kontrolle des Westens gehen).

Also, warum wollte Erdogan ausgerechnet und unbedingt Patriot-Luftabwehrsysteme haben? Das ist ein Schlüsselmoment.

Da das ganze Spiel verdeckt abläuft, verläuft die offizielle Kommunikation in Vogelsprache. Erdogan zwitschert der NATO, dass der IS ach so böse ist und dass die Türkei deshalb Patriots benötigt. Das tat er, um entweder die NATO zu testen oder um die Aufteilung der Türkei zu verhindern, aber verhindern ginge nur, wenn die NATO die Patriots unter die türkische Kontrolle übergeben hätte. USA, Deutschland und Niederlande spielen das Spiel mit und schleppen die Patriots in die Türkei, um Erdogans Verdacht zu entkräften. Sie versprechen, die Kontrolle über die Patriots an die Türkei zu übergeben, aber vorher müssen sie die Türken in der Bedienung ausbilden, ja. Zusätzlich zu den Patriots schleppen sie Spezialeinheiten in die Türkei, zur Bewachung und Sicherung. Alles zum Wohl der Türkei, versteht sich. Wenn Erdogan die Kontrolle über die Patriots bekommen hätte, wäre es ein Beweis der ehrlichen Unterstützung der NATO und gleichzeitig ein Beweis dafür, dass Putin ihm nicht die Wahrheit sagte.

Erdogan spielt weiter die große Projektarbeit mit Putin, malt die Pläne der Gasleitung auf und wartet… er wartet nicht umsonst, denn es kommt, wie es kommen muss – die NATO-Partner erklären ihre Freundschaft und Unterstützung, aber sie übergeben die Patriots nicht und ziehen es in die Länge und Erdogan versteht, dass wirklich alles so kommt, wie geplant und dass eine Reihe von Spezialoperationen bevorsteht.

Dann beginnt die Umsetzung der Pläne. Erst ziehen sich USA und Niederlande mit den Patriots zurück und es bleiben nur die Deutschen. Die NATO sagt, euch droht doch nichts, und lässt auf Deutschland hoffen, vielleicht lässt Deutschland die Patriots ja in der Türkei. Und dann beginnt das Spiel – im Namen der Türken schießen die Globalisten das russische Flugzeug ab.

Also, das Spiel hat begonnen. Die Globalisten denken, dass sie die Türkei sicher von Russland abgeschnitten haben. Pseudo-russische Journalistenhuren waren zufällig vor Ort und haben den Abschuss persönlich gefilmt, um zu verhindern, dass Erdogan und Putin das im Stillen regeln. Es hätte nicht sofort verlautbart werden müssen, wer abgeschossen hat. Denn wer hat es getan? Richtig, Glaudio, die Doppelagenten unter den Piloten.

Weiter… das war im November, und im Dezember zieht Merkel Deutschlands Patriots aus der Türkei ab und überlässt Erdogan überhaupt nichts.

Warum eigentlich Luftabwehr? WARUM?

Achten Sie darauf, was weiter passiert. Die Situation zwischen Russland und Türkei spitzt sich offen zu und als sie sich dessen sicher waren, begannen sie mit der Hauptetappe bezüglich der Türkei – Piloten und Panzersoldaten sind in der Nacht gemeinsam ausgezogen, Erdogan zu stürzen.

Verstehen Sie jetzt, warum Luftabwehr? Weil die Hauptkraft innerhalb der Türkei gegen die Türkei die Luftwaffe ist, die verdammte Gladio, deren Aufgabe es war, Erdogan zu töten und dann den türkischen Staat zu zerstören.

Die Luftabwehr brauchte Erdogan, um den Staat und sich selbst gegen die Pilotenverräter aus den eigenen Reihen zu schützen. Die Piloten waren die Hauptgefahr für die Türkei und genau davor wurde Erdogan von Putin gewarnt.

Als das Spiel begann, hat Russland die notwendige Ausrüstung zur türkischen Grenze verlegt und dort alles von oben bis unten überwacht. Deshalb wusste Erdogan, wer, wann und wie die Spezialoperation gegen die Türkei beginnt. Er legte falsche Fährten, fuhr in der Stunde X nicht dahin, wohin er es angekündigt hatte, und dann wurde es heiß.

Gönnen wir uns ein paar wichtige Details: Die Panzersoldaten waren in kleiner Anzahl am Putsch beteiligt. Mehr noch, sie waren alle an einem Ort und außer den Offizieren wusste niemand, was sie tun werden. Im Gegensatz dazu waren die Luftwaffenpiloten zu 90% angeworben und haben in den eigenen Reihen diejenigen beseitigt, die nicht auf Linie waren. Weiter, was tat Erdogan in der Stunde X? Anstelle der Panzersoldaten, die den Ort einkreisen sollten, wo sich angeblich Erdogan befand, schickte er eigene Panzersoldaten hin. In der Stunde X wurden die Offiziere unter den Panzersoldaten festgenommen, nachdem sie ihre Einheiten ausgeschickt hatten. Die Panzereinheiten wussten derweil selbst nicht, wofür sie ausgeschickt werden. Wofür das alles? Die Luftwaffe und der örtliche Gladio-Kommandostab sollten nicht merken, dass etwas schief gelaufen ist, denn es brauchte handfeste Beweise für den Putsch. Außerdem sollten die Globalisten Gelegenheit haben, sich in aller Pracht zu zeigen, was auch geschah, denn sie kamen schnell aus allen Löchern gekrochen und verkündeten, dass Erdogan ein blutrünstiger Tyrann ist, der an Gaddafis Seite am besten aufgehoben ist, ja.

Dann stellte sich heraus, dass viele Flugzeuge aus irgendwelchen Gründen plötzlich nicht in die Luft abheben konnten. Die Piloten verschwanden zu Fuß über die türkisch-syrische Grenze auf die Stützpunkte ihrer US-Brüder. Andere haben stumpf mit der Bombardierung begonnen, Sie erinnern sich, aber bei sehr vielen Piloten haben die Geräte in den Flugzeugen komplett aufgehört zu funktionieren, wie neulich bei den Franzosen und ehemals bei Donald Cook. Dann haben sie kapiert, dass alles schiefgelaufen ist und alle begannen zu flüchten – die einen nach Griechenland im Flugzeug, andere zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik, wo Erdogan sie eingekreist hatte und die Amis dort terrorisierte, ihnen das Licht und sonstige Lebenssäfte ausschaltete, damit sie die Verräter rausrückten. Ein paar US-Kuratoren wurden ins Jenseits befördert, indem ihnen zufällig Blumentöpfe auf die Köpfe fielen, so in der Art geschah es. Dann begann Erdogan, die Teufel in der ganzen Türkei zu verfolgen. Sehr viele mussten stumpf umgebracht werden, deshalb wurden sie später als in unbekannte Richtung geflüchtet ausgewiesen.

Erdogan hat also die eigene Truppe von Panzersoldaten ausgeschickt anstelle derjenigen, die ihn einkreisen sollte, damit alle alles sahen.

Dann heulte der Westen noch mehr auf und begann mit den Köpfen gegen die Wände zu schlagen, denn nach ihren Berechnungen musste Putin strikt gegen die Türkei sein und der Türkei auf keinen Fall helfen. Putin aber hat nicht nur mit allem geholfen, sondern vorzeitig alle Treffpunkte und Passwörter an Erdogan übergeben und der hat wen nötig im Voraus festgenommen. Außerdem haben russische Systeme die Türkei verteidigt, was den Westen und die Globalisten in Schizophrenie und Weißglut getrieben hatte, auch die “Experten” in den pseudo-russischen Medien, die lange und ausdauernd gegen die Türkei gehetzt haben. Aber das Werk war vollbracht, die Türkei wurde mit gemeinsamer Anstrengung gerettet, Erdogan wurde gerettet, der Westen wurde in eine richtig beschissene Lage gebracht. Es gab noch einen Versuch mittels der globalistisch-türkischen Diaspora in den USA, aber ihre Boten wurden ebenfalls umgelegt und dann hat sich der Westen in die Schützengräben zurückgezogen.

Dann begann die Türkei offen über die Anschaffung von russischen S-400 Luftabwehrsystemen zu reden, der Bau der Gasleitung wurde nun wirklich vorangetrieben und Erdogan zog nach Syrien, die Kurden platt zu machen. An diesem Punkt war der Westen wieder zum Handeln gezwungen. Es musste wieder freundlich gelächelt werden und Erdogan musste irgendwie verarscht werden, so dass er zumindest die Kurden in Ruhe ließ.

Das Gezwitscher um Zusammenarbeit erklang wieder, gemischt mit gegenseitigen Drohungen. Eine Woche Freundschaft, eine Woche Feindschaft, so ungefähr ging das.

Erdogan spielt weiter, gemeinsam mit Putin. Erdogan fragt die USA in genau dieser Zeit um ihre neuen Kampfflugzeuge an. Wir sind doch Freunde, verkauft uns die F-35. Die USA lehnen ab, Erdogan tut beleidigt – seht her, was das für Verbündete sind, na dann kaufen wir eben woanders. Die Sache dabei ist die, dass wenn Erdogan die S-400 bekommt und die F-35, dann entstehen ideale Bedingungen, um den Einsatz der S-400 speziell gegen die F-35 einzuüben. Deswegen haben die USA Angst, Erdogan die F-35 zu verkaufen, sie fürchten sich, dass Erdogan Russland mit den S-400 gegen die F-35 trainieren lässt.

Dann stellen die USA Erdogan den Verkauf von Patriots in Aussicht. Der türkische Außenminister feuert an – ja, her damit, her damit, worauf wartet ihr? Die Türkei hätte wirklich gekauft, Putin hätte vermutlich sogar einen Kredit dafür ausgestellt. Die Amis denken, dass sie erneut die schlauesten von allen sind, dass sie Erdogan die Patriots versprechen, er Russland die S-400 absagt und die Amis ihn dann wieder nackt sitzen lassen. Aus russischer Sicht wären diese Patriots wiederum nur zu Übungszwecken gut. So wie unsere griechischen Brüder den Israelis die S-300 zum Üben gegeben haben, so hätte Erdogan Russland die Patriots zum Üben gegeben, und der Westen weiss das. Deswegen kann sie der türkische Außenminister ungeniert trollen und fröhlich verkünden, dass die Türkei gerne Patriots kaufen würde.

Wir werden sehen, wie sich diese Geschichte weiter entwickelt, aber ich habe große Zweifel, dass jetzt noch jemand jemanden verarschen kann. Russland wird sich auf keinen Fall mehr überlisten lassen. Die Amis werden kaum davon zu überzeugen sein, dass sie Erdogan noch trauen können, selbst wenn wir einen Faustkampf zwischen Erdogan und Mutko [ehemaliger russischer Minister] live im TV inszenieren und Mutko hinter der Kamera schreit “Das wars! Endgültig! Wir verlassen euch für immer! Mein Gott!” und dann kommt Mutko wieder ins Bild, blutüberströmt, und schüttelt die Faust in die Kamera – “Der Türkei werden wir es zeigen!” Aber ich bezweifle sehr, dass die Amis sich überlisten lassen, selbst wenn wir Mutko mit so einer Spezialoperation involvieren. Also werden wir nach anderen Spezialoperationen Ausschau halten, denn es wird sie noch geben, das ist gewiss.

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