Sudan will Russlands Vasall werden

Am 23. November war Sudans Präsident al-Baschir zu Besuch bei Putin und sagte dort unter anderem das:

Zunächst einmal möchte ich Ihnen für die Einladung nach Russland danken. Wir haben lange von dieser Visite geträumt.

(…) Wir sind Russland dankbar für die Position, die es auf internationalen Foren einnimmt. Uns ist die schützende Haltung wichtig, die Russland gegenüber dem Sudan einnimmt.

Unsere Positionen stimmen bei den meisten Fragen überein. Zuallererst sind wir gegen die US-Einmischung in die inneren Angelegenheiten arabischer Länder, und das betrifft unter anderem die Einmischung der USA im Irak.

Wir sind der Meinung, dass die Probleme in der Region durch die Einmischung der USA entstanden sind. Und wir sind der Meinung, dass die Situation in unserem Land (die Situation in Darfur, im Südsudan) die gleiche Ursache hat: die US-Politik. Als Ergebnis ist unser Land in zwei Teile zerfallen, was die Situation nur verschlimmert hat, und wir benötigen Schutz vor den aggressiven Handlungen der USA.

(….)

Uns besorgt auch die Situation im Roten Meer. Wir sind der Meinung, dass die Einmischung der USA in diese Fragen ebenfalls ein Problem darstellt. Und wir würden diese Frage gern hinsichtlich der Nutzung von Stützpunkten am Roten Meer diskutieren.

Was die Neuausstattung unserer Streitkräfte angeht, haben wir mit dem Verteidigungsminister [Schoigu] einen Expertenaustausch vereinbart.

Weiterhin möchten wir Fragen über die Arbeit russischer Unternehmen diskutieren, unter anderem im Bereich Geologie, Fragen bezüglich der zivilen Nutzung von Atomtechnologien und der Errichtung von Elektrizitätskraftwerken. Wir haben Möglichkeiten und Interesse, diesen Bereich zu entwickeln.

Was den Import von Getreide angeht, der schon erwähnt wurde – eine Million Tonnen – das sind für uns sehr erfreuliche Zahlen und wir sind Ihnen sehr dankbar. Wir sind sehr interessiert in stärkeren Beziehungen zu russischen Unternehmen aus dem Bereich der Ölförderung, der Landwirtschaft und dem Gebiet des Eisenbahnbaus.

Sudan hat große, weit verzweigte Beziehungen in Afrika und wir können, unter anderem, Russlands Beziehungen zu afrikanischen Ländern fördern. Man kann sagen, dass Sudan Russlands “Schlüssel” zu Afrika sein kann. Wir sind Mitglied der Afrikanischen Union, wir haben wunderbare Beziehungen zu allen afrikanischen Ländern, und wir sind bereit eine entsprechende Rolle zu spielen. Wir sind ebenso interessiert in der Entwicklung unserer Beziehungen zur BRICS.

Übersetzung von mir.

Al-Baschir bittet offen um Schutz vor den USA. Er bietet Russland eine Militärbasis am Roten Meer an. Als Gegenleitung für den Schutz bietet al-Baschir wirtschaftliche Zusammenarbeit sowie Vermittlungsdienste und damit Zugang zu afrikanischen Ressourcen und Märkten an.

Genau so wird es kommen. So ein Treffen der Präsidenten ist immer der letzte Schritt einer langen Vorarbeit, die irgendwo mit einer Idee beginnt, dann von Diplomaten sondiert wird, dann von den Außenministerien durchgekaut wird und dann von den Präsidenten besiegelt wird.

Bezüglich der Militärbasis gibt es hier interessante Überlegungen. Das Rote Meer und der Sueskanal stellen ein Nadelöhr der großen globalen Handelsströme dar. Wer dieses Nadelöhr kontrolliert, hat viel Einfluss auf den Handel. Israel hat einen Marinehafen am Roten Meer und kann damit das Meer kontrollieren. Die USA sind mit ihren Flotten dauerpräsent und üben damit ebenfalls Kontrolle aus. Selbst ein kleiner russischer Marinehafen, nicht viel mehr als ein Versorgungspunkt, wäre ausreichend, um das Kräfteverhältnis zu kippen.

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