Wo sind deine Milliarden, Putin?!

Die britische Times hat einen aufschlussreichen Artikel veröffentlicht (Bezahlschranke, aber wenn Sie nach der Überschrift googeln, finden Sie an zahlreichen Stellen den Text, z. B. hier). Gehen wir die Informationen durch.

Schon die Überschrift verrät uns, dass US-Geheimdienste schon seit 20 Jahren Putin nachspionieren. Vor 20 Jahren war Putin Vize-Bürgermeister von St. Petersburg. Entweder haben die USA damals schon sein Potential erkannt (er hat es damals schon gezeigt, aber davon werden Sie nicht in Ihren Massenmedien erfahren, weil es nicht zum Teufelsbild passt, das Sie von ihm haben sollen) oder sie haben stumpf flächendeckend jeden ausgespäht.

In 20 Jahren haben die USA keine Beweise für Putins Korruption oder seine bis zu 40 Milliarden Dollar gefunden, die er angeblich an Korruption verdient hat und offshore aufbewahrt. Hoppla! Das ist aber peinlich. Besorgen Sie sich Popcorn, um den Eiertanz der Rechtfertigungen zu genießen, den die Times für Sie vorbereitet hat. Wenn die allwissenden US-Geheimdienste, die alle Geldströme dieser Welt überwachen, in 20 Jahren nichts gegen Putin gefunden haben, was sie der Presse zeigen könnten… woran liegt das?

Ausrede Nr. 1: Die USA waren mit wichtigeren Dingen beschäftigt und haben deshalb nicht sonderlich gründlich nach Putins korrupt erbeuteten Milliarden gesucht.

Warum das Bullshit ist: Wie sich inzwischen herausgestellt hat, haben die USA selbst Partnerstaaten wie Deutschland und Frankreich intensivst ausgespäht, Telefonüberwachung der Regierungschefs inklusive. Und der Wille oder die Ressourcen, um Russland auszuspähen, sollen nicht ausgereicht haben? An welche Zombie-Idioten richten sich solche Argumente?

Ausrede Nr. 2: Die USA strebten eine Annäherung an Russland an und hielten es deshalb für nicht angebracht, die Korruption in Russland offen aufzudecken.

Warum das Bullshit ist: Seit spätestens 2014 führen die USA einen offenen Wirtschafts- und Informationskrieg gegen Russland. Selbst wenn sie vorher Gründe gehabt haben, entlarvendes Material zurück zu halten, war spätestens im Sommer 2014, als die beispiellose Dämonisierungskampagne gegen Putin auf ihrem Höhepunkt war, der Zeitpunkt da, um komprommitierendes Material der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Masken sind längst gefallen, das Annäherungs-Argument hätte man vor zwei Jahren noch schwingen können, aber wen soll es heute überzeugen?

Ausrede Nr. 3: Es geht nicht darum, wie viel Geld Putin hat und wo er es versteckt. Der entscheide Punkt sei, welche politische Linie man verfolge und wie viel Druck man ausüben soll.

Warum das Bullshit ist: Blaaa blaaa! Ablenkung vom Wesentlichen. Her mit den Beweisen!

Achten Sie darauf, wie der Artikel, der im Kern die eigenen haltlosen Verleumdungen eingesteht, gleichzeitig weiter daran arbeitet, diese Verleumdungen an die Zombies zu verfüttern.

Mr Putin . . . was part and parcel of looting the state; and he was involved in it for years, Richard Palmer, a former CIA station chief in Moscow, claimed in evidence to a US congressional committee in 1999.

Da behauptet jemand, Putin sei in Korruption verwickelt. Hui.

The most commonly cited source for an estimate of Putin s wealth is a CIA assessment in 2007, never published, but said to conclude that he was worth $40 billion.

Schon wieder. Angeblich gibt es ein Dokument, in dem vielleicht irgendwelche Beweise drin sind. Denken die Zombies so weit? Hauptsache, da steht was von 40 Milliarden Dollar, das soll sich ins Unterbewusstsein einprägen (ich habe die Zahl sogar zwei mal in meinem Artikel untergebracht… sicher ist sicher!).

Die gleiche Zahl wird von Russlands neuliberaler Opposition bei jeder sich bietenden Gelegenheit geträllert. Nawalny ist der öffentliche Hauptankläger in dieser Sache und er hat exakt so wenige Beweise wie der Artikel der Times zu bieten.

Wo sind sie denn nun, Putins Milliarden? Kommen Sie bloß nicht auf falsche Gedanken, wenn Sie nach der Antwort suchen…

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2 Kommentare zu “Wo sind deine Milliarden, Putin?!
  1. adjec sagt:

    Diese Frage ist nicht ob Putin 40 Millionen hat oder nicht hat, wir wissen es einfach nicht. Wenn man nichts eindeutig beweisen kann, so muss man diese britische Times Geschichte getrost `James Bond geschüttelt´ milde belächeln. Gerade diese Sag-er kommen in Mitteleuropa – auch nachgeplappert – nicht so schnell griffig herüber, denke ich. Hier braucht es schon einer besser nachvollziehbaren Beweiserkenntnis!
    Weiter, sollte man doch nie anlässlich einer ketzerischen Plauderei vorschnell urteilen, oder Gesprochenes ungenügend recherchieren und veröffentlichen. So weiß man ja auch nicht mal ob sein eigener Wohnnachbar 100% CLEAN und `Obrigkeitsfromm´ überall herzeigbar wäre, oder sind wir jetzt schon alle Mitglieder angelsächsischer Dienste und haben Snowden s Röntgen Einblicke – tadellos nachweisbar parat …?
    Ich bin da sehr heikel, weil ich schon u.a. im Netz diskreditiert worden bin und danach langwierig meine Unschuld vor Gericht erst beweisen musste. Es gelang aber …
    Ich möchte dir geehrter Analytiker auf diesen Seiten einmal danken für deine Arbeiten und logisch erklärten Zusammenhänge/ Hintergründe. Lese dich gerne und verarbeite einiges gerne davon…

  2. Ich weiss genau wo die Miillarden Putins sind, aber bitte, niemandem was sagen:
    Im Lügenschloss der Kyburg (Schweiz) 1°Tresor, 2°Schublade.