Weltmeister in 3D-Simulationen

Uhh, was für eine köstliche Meldung über eine geheime unsichtbare Drohne, die nun der Presse vorgeführt wird.

Airbus-Ingenieure haben eine 12×12 m große Drohne entwickelt, die unsichtbar für Radare ist.

Also, genaugenommen, haben die Ingenieure nur ein Modell der Drohne gebastelt. Denn die Drohne ist noch nie geflogen. Und wird wohl nie fliegen.

Warum ist die Drohne nicht geflogen? Können Sie sich ein Entwickler-Team vorstellen, das jahrelang an einem Fluggerät arbeitet und es nicht ein einziges mal in Testbetrieb nimmt? So etwas gibt es nicht. Wenn sie es nicht getestet haben, bedeutet es, dass sie dazu physisch nicht in der Lage waren. Und das bedeutet, die Drohne hat keinen funktionsfähigen Antrieb. Oder keine funktionisfähige Steuerung. Oder keinen funktionsfähigen Rumpf. Ein Prototyp, der nicht einmal zum Einsatz gekommen ist, bedeutet totales Versagen.

Das hindert das Entwicklerteam und die Presse nicht daran, vollmundig von Unsichtbarkeit für Radare zu schwadronieren. Und von extrem leisem Gleiten durch die Luft. Woher wollen die das wissen, wenn das Ding nie in der Luft war? Na, aus 3D-Simulationen! Haha. Das “Fluggerät eignet sich perfekt für geheime Missionen”. Würde und Scham waren nicht zugegen, als die Meldung fabriziert wurde.

Angelehnt ist die Drohne übrigens an die unsichtbaren Bomber der USA, die so unsichtbar waren, dass sie bei Testeinsätzen im Jugoslawien-Krieg von uralten sowjetischen Luftverteidigungssystemen erwischt wurden und danach zügig aus der Produktion genommen wurden, was die USA dazu zwingt, immer noch Bomber aus den 1960-ern zu verwenden.

Weil die 3D-Erkenntnisse aus dem 2014 fertiggestellten und seitdem nie geflogenen Modell so dramatisch geil sind, sollen sie in die Entwicklung des neuen deutsch-französischen Kampffliegers einfließen. Herzlichen Glückwunsch EU. Mit solchen Experten brauchst du keine Feinde und zerlegst dich aus eigener Kraft.

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